Wir gratulieren – aus unserem Schreiben an die Jubilare:

 

Werte Kolleginnen und Kollegen der Selfkantbahn,

 

Im Namen des Vorstandes, im Namen des Stammtisches Nordrhein-Westfalen und im Namen aller unserer Clubmitglieder möchten wir sowohl der Selfkantbahn/TBR als auch der Interessengemeinschaft Historischer Schienenverkehr e.V. zum Jubiläum 50+1 Jahr Dampfbetrieb recht herzlich gratulieren.

Mit unserem kleinen Präsent möchten wir unsere Verbundenheit ausdrücken. Wir hoffen auf eine Fortsetzung Eurer Erfolgsgeschichte und auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

 

Allweil gut Dampf – Euer Club DR Ehrenlokführer

Unser Poster zum großen Fest

Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft. In den Festreden wurde die touristische Bedeutung der Selfkantbahn für die Region ausdrücklich hervorgehoben. 

„Entschuldigen Sie, ist das der Sonderzug nach Gillrath ?”

„Warum fragen Sie? Steht doch dran! Drüben steht die 19, die ist abgestellt. Der Zug für die Ehrengäste steht hier.“

„Komische Lok, die ist nicht von hier!”

„Ach, Sie kennen die Lok nicht?  Das ist doch Laura!

Laura kommt aus Oberbayern, genauer aus Prien am Chiemsee. Dort arbeitet sie schon seit 135 Jahren auf der 1,912 km langen Schmalspur-Strecke von Prien Bahnhof zum Schiffsanleger in Prien-Stock. 

Und wenn die auch schon alten rauchenden Damen aus dem Rheinland mal nicht so können, wie heute zum Jubiläum, welches eigentlich schon letztes Jahr war, dann hilft man als Verwandte gerne mal aus.

Sie sagen die Überschrift kommt ihnen bekannt vor ? Ne, hat nichts mit Udo zu tun.

Die Selfkantbahn feiert 50+1 Jahr Dampfbetrieb

Mit einem Jahr Verspätung feierte die Selfkantbahn in diesem Jahr im August an drei Wochenenden ihr großes Jubiläum in Schierwaldenrath.

Am 14. August 1971 fuhr die Interessengemeinschaft Historischer Schienenverkehr e.V. (IHS) ihren ersten Dampfzug auf der damals noch 38 km langen Geilenkirchener Kreisbahn.

Wir kennen die Selfkantbahn von unserer Jahreshauptversammlung 2020, von unserer Veranstaltung mit dem Fotogüterzug 2021 und zahlreichen weiteren Besuchen in Schierwaldenrath, dem Betriebsmittelpunkt der meterspurigen Museumsbahn.

Die Selfkantbahn besteht eigentlich aus zwei Körperschaften, zum einen die schon genannte IHS und zum anderen die Tochtergesellschaft Touristenbahnen im Rheinland GmbH (TBR), verantwortlich für den technischen und kaufmännischen Eisenbahnbetrieb.

Geschäftsführer der TBR ist der rührige Niederländer Harrie Wijtsema, der seit Mitte 2021 Mitglied im Club DR Ehrenlokführer und Ansprechpartner für den Stammtischleiter Nordrhein-Westfalen und für den Clubvorstand vor Ort ist.

Die Selfkantbahn zählt zu der letzten Bahnen, welche heute noch regelmäßig Eisenbahnfreunde in Wochenendseminaren zu Ehrenlokführern ausbilden. Einmal mehr ein Grund, am Jubiläum zu den Dampftagen am Samstag persönlich teilzunehmen. Dessen nicht genug. Ich durfte unseren Club auf dem offiziellen Empfang mit Teilnehmern aus der regionalen Politik und Wirtschaft vertreten, sowie an der abendlichen Sonderfahrt und am Abendessen für die Ehrengäste teilnehmen.

Gratuliert haben wir mit einem selbstgestalteten gerahmten Poster, welches ich den Vorsitzenden Meike Würdig und Bernd Fasel in Anwesenheit der Ehrengäste auf dem Bahnsteig überreichte. Ein Zeichen unserer Verbundenheit mit der Selfkantbahn. Stiller Zeuge war übrigens Laura, der eigentliche Star des Wochenendes.

Mit Laura meine ich die im Jahr 1887 von der Münchner Lokomotivenfabrik Krauss & Comp an die Lokalbahn AG gelieferte Kastendampflok, Bauart Bn2t. Laura ist eine der ältesten betriebsfähigen Dampfloks der Welt und immer noch regelmäßig bei der Chiemsee-Bahn im Einsatz.

Laura hatte mich irgendwie gefesselt. So nahm ich mir am Samstag Zeit und suchte an der Strecke ein paar schöne Standorte, um der wahrlich Schönen mit der Kamera zu begegnen, und das trotz der großen Hitze an diesem Tag.

Laura war aber nicht alleine unterwegs. Zu sehen waren die neu von der Schweizer Zentralbahn erworbene V22 (Baujahr 1957, Gmeinder, Mosbach), die von Klöckner- Humboldt-Deutz gebaute rote Diesellok V 11 und der Talbot-Triebwagen VT 102, einst im Dienst der Inselbahn Langeoog.

Und es wurde nicht langweilig. Stets wurden an den Endpunkten in Schierwaldenrath und Gillrath neue authentische Zugkompositionen gebildet. So wie früher, Personenzüge, darunter sogar ein Eiltriebwagen, klassische gemischte Güterzüge mit Personenbeförderung, Güterzüge und ein schwerer Güterzug mit Rollbockwagen begeisterten die Besucher.

Noch etwas, fast alle Fahrzeuge waren hochglanzpoliert! Unsere Kollegen von der Selfkantbahn müssen tagelang geputzt haben!

Am Abend folgte ich dann Harries Einladung zum Festessen. Zahlreiche Mitglieder des Vereins fanden sich in Schierwaldenrath zum Grillen auf dem Bahnsteig ein. Gaby hatte wieder eine Menge vorzüglichen Kartoffelsalat zubereitet und der örtliche Schützenverein sorgte für reichlich Bier. Man war unter sich, irgendwie wie eine große Familie, die Selfkantbahner. Ein gelungenes Jubiläum!

Ja, und dann habe ich auch selbst noch in die Zukunft der Selfkantbahn investiert und eine Patenschaft für eine Schwelle übernommen. Möge meine Schwelle helfen, den Dampfbetrieb noch lange zu erhalten, so lange bis es heißt „75+1“, nein, nächstes Mal nur „75“!

Wer die Selfkantbahn ebenfalls mit einer Schwellenpartnerschaft unterstützen möchte, der möge sich auf der Homepage der Bahn informieren, oder ganz einfach Harrie ansprechen! Nachfolgend noch ein paar Impressionen der Dampftage, festliches und betriebliches.

Ein Dank an alle, die an der Gestaltung der Veranstaltungen mitwirkten, ich habe mich bei Euch sehr wohl gefühlt.

„Laura” durcheilt mit ihrem GmP auf dem Weg nach Gillrath den Bedarfs-Haltepunkt Gelindchen.

Auf dem Rückweg passiert die kleine Lok ohne den gedeckten Güterwagen am nächstfolgenden Bahnübergang südlich von Gelindchen die Fotografen.

Am frühen Nachmittag zog sie nochmals einen Sonderzug mit Speisewagen nach Gillrath.