Diese Seite ist aktuell im Aufbau. Stand: 21.11.2024

Club DR Ehrenlokführer, General-/Jahreshauptversammlung 2024

Button 2024

Gestaltung mit freundlicher Unterstützung durch den KulturLokschuppen Neumünster

Unsere Jahreshauptversammlung im Rückblick

Mit Beiträgen von Katrin und Frieder Jehring, Klaus Wehmeyer, Horst Reimers, Heinz-Jürgen und Uschi Fasse und Reinhard Schüler.

Nach fast zwei Jahren der Vorbereitung war es endlich so weit. Unsere Gastgeberinnen Uschi Fasse und Heike Reimers sowie Gastgeber Heinz-Jürgen Fasse und Horst Reimers empfingen ihre Teilnehmer im Hotel Hinrichsen in der grauen Stadt am Meer!

Husum, Kreisstadt von Nordfriesland, Hafenstadt, Metropole an der Nordseeküste in Nachbarschaft zum Weltnaturerbe Wattenmeer. Kurz der echte Norden pur.

Bevor ich nun auf den Verlauf des Reiseprogramms und auf die Jahreshauptversammlung selbst näher eingehe, sei mir eine kurze Anmerkung erlaubt. Wenige Tage nach der Rückkehr von Husum infizierte ich mich mit Corona. Aus diesem Grund konnte ich meine Nacherzählung ungestört während der Quarantäne zu Papier bringen. Schneller als gedacht.

Kommen Sie mit den oben aufgeführten Chronisten und mir noch einmal mit nach Husum.

Unsere Anreise erfolgte am Donnerstag, den 10. Oktober. Von uns aus ist es nicht weit nach Husum. Natürliches Hindernis ist nur die Elbe. Der Strom trennt Niedersachsen von Schleswig-Holstein und weist ab Hamburg eine stetig zunehmende stattliche Breite auf. Zum Übersetzen nutzen wir daher die Fähre von Wischhafen nach Glückstadt, fuhren durch die Blomesche Wildnis in Richtung Krempe und Itzehoe, dann über die Westküstenautobahn A23 nach Heide und weiter über die Bundesstraße 5 nach Tönning bis Husum.

Und als wir irgendwann die Eiderbrücke querten und ich den schlanken Kirchturm von Tönning sah, musste ich mich sofort an die vielen Besuche bei einem guten Freund in Olversum erinnern. Was hier einst in den Achtzigerjahren so passierte, das möchte ich an dieser Stelle nur andeuten. Glaubt mir, es waren schöne Feiern hier auf der Halbinsel Eiderstedt, schöne wilde Feiern …

Ja, und nun fahren wir hier nach etlichen Jahren wieder vorbei. Fahren wir im Auto oder vielleicht doch im Zug der Zeit? Alt geworden sind wir, ein wenig vom Leben gezeichnet, deutlich reifer und irgendwie furchtbar bürgerlich!

Langsam bogen wir in die Süderstraße ein und suchten die Durchfahrt zum Hotelparkplatz. Dann waren wir da. Aus dem Mädchenkompass im Auto folgte prompt die Bestätigung: „Du hast dein Ziel erreicht!“.

In Husum war ich auch schon mal, allerdings vor mehr als fünfzig Jahren. Auf Klassenreise in der Jugendherberge. Ich erinnere mich an den Weg über den Deich zum Hafen, an die Schafscheiße überall auf der Deichkrone und in den Sohlen der Schuhe. Ich erinnere mich an die legendäre „Tenne“, eine Diskothek, nach der man nicht mal mehr googeln kann. „Black Night“ wurde da gespielt von Deep Purple, damals brandneu. Laut war die Musik sehr laut.

Und noch etwas blieb in Erinnerung, die Anreise mit der Bahn, vermutlich kamen wir mit einem Eilzug hierher. Wir saßen in einem Silberling. Bei der Ausfahrt aus Altona stand ich bestimmt am offenen Fenster und lauschte den Dampfschlägen der mächtigen 3-Zylinder 012. Erst ging es in einen Linksbogen, anschließend in einen Rechtsbogen und durch einen Tunnel unter der S-Bahn und dem Einfahrgleis von der Verbindungsbahn hindurch, weiter über die Stresemannallee, auf die Rampe zur großen Blechträgerbrücke am Friedhof Diebsteich und unter der alten Holstenkampbrücke hindurch …

Lasst mich noch schnell noch etwas zur Holstenkampbrücke erwähnen. Mein Opa musste immer mit mir hierher, genauer gesagt auf die alte Brücke. Immer zur gleichen Zeit waren wir hier, sagte man mir. Immer wenn die V 200 aus dem Norden kam, standen wir hier. War sie durch, dann konnte ich mich in der Kinderkarre wieder entspannt zurücklehnen und Opa war stolz auf sein Tagewerk.

Heute nach der Ankunft im Hotel suchte ich noch etwas Ruhe. Ein Spaziergang tat gut. Es nieselte ein wenig, dann wieder Sonne, typisch Westküste, typisch Nordsee! Ich möchte mit der Kamera die Stadt neu entdecken. Die Kirche sehen, durch die Innenstadt spazieren, am Hafen verweilen – quasi auf Spurensuche gehen!

Husum war damals kleiner, die See dichter an der Stadt. Ist aber schön geworden. Gar nicht mehr so grau, wie Theodor Storm seine Heimat im Husum-Gedicht beschrieb.

Zum Frühjahr erstrahlt Husum in „Krokus-Lila“. Das Krokusblütenfest gilt als Blütenwunder des Nordens. Es findet immer Mitte März statt. Übrigens hatten unsere Gastgeber die Büdel für die Tagungsmappe und die anderen Informationen mit Bedacht gewählt. Krokus-lila und mit weißem Krokussymbol nur in Husum zu bekommen und im Internet.

Nein, die Stadt ist modern und attraktiv. Übrigens entstanden auf der Husumer Schiffswerft die ersten deutschen Windräder, besser gesagt die ersten Windkraftanlagen. Husumer Know-how für die ganze Welt.

Nachdem die ersten Bilder im Kasten waren, ging es dann mit den bereits eingetroffenen Ehrenlokführern und Beifrauen nach „Tante Jenny“ zum Essen. Tante Jenny, ein Restaurant, bekannt für deftige Speisen und gute Fischgerichte.

Später am Abend traf man sich in der Klönstuv des Hotels. Hier hatten die Bahnfahrer, aus welcher Richtung sie auch immer anreisten, wieder viel zu erzählen. Alle Geschichten hatten etwas gemeinsam: Es ging immer um Pleiten, Pech und Pannen.

Gaststätte „Tante Jenny“, Foto: © H. Reimers

Am Freitag dann der erste Programmtag. Fahrt zum Ausbesserungswerk Neumünster und zum KulturLokschuppen Neumünster

 

Nach dem Frühstück versammelten wir uns vor dem Hotel und fuhren mit einem Reisebus der Husumer Firma Grunert in östlicher Richtung nach Schuby und weiter auf der Autobahn A7 südlich bis Neumünster Nord. Dabei passierten wir bei Rendsburg die Rader Hochbrücke, welche östlich von Rendsburg den Nord-Ostsee-Kanal überspannt. Die Sicht war gut, und so konnten alle einen kurzen Blick auf die bekannte Eisenbahnbrücke genießen.

Das Bauwerk ist nicht einfach nur eine Brücke, sondern auch das Tragwerk einer nicht minder interessanten Schwebefähre. Eine von zwei Schwebefähren in Deutschland.

Die zweite Schwebefähre befindet sich übrigens bei uns in Hemmoor. Ein Verein unterhält Hemmoors Wahrzeichen betriebsfähig. Fußgänger und Radfahrer können sich in der warmen Jahreszeit an den Wochenenden für einen symbolischen Obolus übersetzen lassen.

In Neumünster hatten wir zwei Termine. Zunächst empfingen uns ganz junge Mitarbeiter zur einer Führung durch das Ausbesserungswerk für die Reisezugwagen, das frühere Aww Neumünster heute DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Werk Neumünster.

Bemerkenswert ist deren Engagement und die Begeisterung für Öffentlichkeitsarbeit. Hier empfingen uns keine Rentner vom „hauseigenen Gnadenhof“, die zumeist immer von früher oder gar vom Krieg zu erzählen pflegen. Nein, junge Leute aus der Arbeitswelt von heute mit Ideen für morgen. Das fand ich gut! Hoffentlich kennen die Geschäftsführer im fernen Berlin und in Frankfurt diese motivierten Mitarbeiter in Neumünster! Hoffentlich …

Folgen wir nun dem Bericht von Katrin und Frieder Jehring:

Unter Leitung von Azubine Jasmin bildeten wir zwei Gruppen, die dann auf verschiedenen Routen durch das Werk geführt wurden. Wir staunten nicht schlecht, als wir sogleich EW4-Reisezugwagen der Schweizerischen Bundesbahnen sahen, welche hier aufgearbeitet / redesignt werden.

Neben der Revision von verschiedenen Reisezugwagen und Triebwagenzügen läuft aktuell auch die grundhafte Modernisierung der ICE 1-Mittelwagen, um diese Zug-Garnituren für weitere 10 Jahre einsetzen zu können.

Unser Rundgang wurde durch die mechanischen und elektrotechnischen Ausbildungswerkstätten fortgesetzt. Für ca. 100 Azubis von der DB und auch von Fremdfirmen vermitteln 5 Ausbilder praktische Fähigkeiten auf den Gebieten Elektronik, Mechatronik und Industriemechanik.

In einer weiteren Halle sahen wir die Aufarbeitung von Drehgestellen und anderen Komponenten für Personenwagen. In großem Umfang werden auch für andere Werke die Klimaanlagen gewartet. Ebenso erfolgt die Aufarbeitung der Vakuum-Zugtoiletten, hinter denen sich eine komplexe Technik verbirgt.

Im Werk Neumünster erfolgt auch die Wartung der Küchengeräte von Bistrowagen.
Eine umfangreiche Lagerhaltung ist nur für Kleinteile vorgesehen. Größere Bauteile wer-den „just-in-time“ geordert und geliefert.

Abschließend besichtigten wir den innovativen Bereich des 3D-Drucks. Dort werden benötigte Kleinteile, die nicht mehr im Original lieferbar sind, aus Kunststoff nachgebaut. Per Festigkeitsprüfung wird nachgewiesen, dass die angefertigten Teile ihre notwendigen Zertifizierungen einhalten. Mittels einer speziellen Lackierung erreicht man ihre brandschutztechnische Zulassung.

Unser Besuch endete mit einem prima Mittagessen in der Werkskantine. Liebe DB-Kolleginnen und Kollegen, wir bedanken uns für eure Führungen und Mühen!

Etwas Historie: Die Altona-Kieler-Eisenbahn-Gesellschaft wählte Neumünster als Standort für ihre Werkstatt zur Wartung von Lokomotiven und Waggons aller Gattungen. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg ging sie in der Königlich Preußischen Eisenbahn Verwaltung (KPEV) auf. Noch ein paar Kriege später kam es dann zur Gründung der Deutschen Bundesbahn.

Fortan ließ die DB ihre Reisezugwagen in München, Krefeld und Neumünster unterhalten. Vor Einführung der neuen zweiklassigen Intercityzüge beteiligte sich auch Neumünster am Umbau von Schnellzug-wagen für höhere Geschwindigkeiten.

Reinhard erinnerte sich: „Der gute alte Bm 235 in ozeanblau / beige mit Schlingerdämpfern, Scheiben- und Magnetschienenbremsen! In den Abteilen ockerfarbene Polstersitze, Rollos und Gardinen Ton in Ton, Sitzleuchten, Klapptische, Aschenbecher, Gepäckablagen und Fenster zum Öffnen!

Das war schon was, wenn man zwischen Uelzen und Hannover – Langenhagen mit 200 km/h bei offenem Fenster durch die Heide gerast ist.“

Weiterfahrt zum KulturLokschuppen

Leicht vor Plan, aber gut gestärkt, verließen wir das Betriebsgelände an der Kieler Straße. Vom Aww zum Bw war es nur ein Katzensprung. Das Bw liegt direkt gegenüber dem Aww. Mit dem Bus fuhren wir über die Max-Johannsen-Brücke und dann links rum und wieder rechts rum zum zweiten Tor des Areals des Kulturlokschuppens Neumünster. Hier empfing uns übrigens kein Geringerer als Dr. Thomas Kittel selbst. Er öffnete dem Bus das Tor und wies uns ein.

In etwa da, wo sonst die 012 104 unter Dampf zu sehen ist, wurden wir begrüßt. Dann erklärte Herr Dr. Thomas Kittel, nachfolgend nur noch Thomas genannt, gleich zu Anfang viel über die Geschichte des Projektes Wiederaufbau Bw Neumünster, über die Interessengemeinschaft Kulturlokschuppen Neumünster und die Rolle seiner Stiftung, seine Kontakte zur Stadt, zu Unterstützern und Gönnern sowie natürlich auch über die in Vorbereitung befindlichen Bauvorhaben.

Und als Thomas so lebendig erzählte, dachte ich mir, der Mann ist wie Axel Schlenkrich vom Eisenbahnmuseum Schwarzenberg im Erzgebirge, oder wie Bernd Matthias Weckler von der Schwäbischen Alb-Bahn, wie die Leute vom Team Erstfeld in der Schweiz oder die Mailänder von der ARSMS. Die gleiche Begeisterung für die Eisenbahn, die gleiche Herzlichkeit beim Empfang. So etwas hat uns hier lange gefehlt im Norden Deutschlands.

Überhaupt, inmitten einiger der Klassiker der früheren Deutschen Bundesbahn und der Klassiker anderer Bahnen fühlten wir uns auf Anhieb sehr wohl. Na ja, wir, das waren in Wirklichkeit erstmal nur fast alle. Will ja ehrlich sein. Also, bei Steffen sollte sich die Begeisterung erst ein wenig später einstellen, dann aber ungezügelt!

Die Tore des Lokschuppens standen für uns weit offen. Nach eigenen Angaben verfügt die Interessengemeinschaft Kulturlokschuppen Neumünster (IKN) gegenwärtig über rund 15 Lokomotiven, 20 Reisezugwagen und 15 Güterwagen. Die Fahrzeuge sind Eigentum von Vereinen, Stiftungen, Firmen oder Privatleuten. Ein Teil davon ist betriebsfähig und zugelassen und auf Sonderfahrten auf norddeutschen Gleisen unterwegs. Die anderen Fahrzeuge werden nicht gesammelt, sondern betriebsfähig oder museal aufgearbeitet.

Die Interessengemeinschaft zählt zurzeit 13 Mitglieder und neu uns Ehrenlokführer als Bewunderer!

Am Tag unseres Besuches standen die Tore des Lokschuppens weit offen. Hier im Rund zeigten sich die dieselhydraulische Kultlok V 200 007, die dieselhydraulische Schönheit V 160 003 in ihrem zur Ablieferung getragenem Farbkleid, die schnelle ölgefeuerte Güter- und Eilzuglok 41 271, die erste Dampflok der Baureihe 50, die 50 001 mit den schönen großen Wagner-Windleitblechen, die zierliche „Finchen“, die mich hoffentlich irgendwann mal zu einer Führerstandsmitfahrt verführen wird, eine betriebsfähige, bestens aufgearbeitete Köf II 6268 und die ebenfalls betriebsfähige von Deutz gebaute V 20 039 im schwarzen Gewand, sowie ein leuchtend oranges Etwas …

Mit großem Stolz nahm Thomas seine Gäste mit vor den Lokschuppen und erzählte zu allem etwas. Auf sein Zeichen hin übernahm ich dann. Eine schwierige Aufgabe war zu erfüllen. Es galt, die Teilnehmer mit und ohne Fotoapparat voneinander zu trennen und diese um die Drehscheibe geschickt zu positionieren. Niemand sollte ins Bild laufen können, alle sollten zufrieden sein und den Höhepunkt des heutigen Nachmittags im Kulturlokschuppen ungestört erleben können.

Das funktionierte fast gut. Die Anweisung lautete wie folgt: Die Fotografen bilden eine Gruppe und platzieren sich neben mir mit dem Rücken zur Sonne und mit der Kamera zu dem, was da kommen könnte. Alle ohne Fotoapparat wurden angewiesen, rechts oder mit Abstand hinter den Fotografen zu stehen und zu verharren. Auf die gegenüberliegende Seite zu gehen wurde strengstens untersagt, Wasser fassen oder lassen ebenso.

Gegenseitige Rücksichtnahme wurde gefordert (und viel, viel Verständnis von den Beifrauen für die Kinder in der ersten Reihe …)!

 

Die große Show

Dann ging sie los, die große Show des Kulturlokschuppens. Catwalk, die Drehscheibe, die Models, eine von unseren Gastgebern bestimmte Auswahl, hier beheimateten Stars der Schiene, repräsentativ für Neumünster, repräsentativ für den hochwertigen Bahnverkehr zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg.

Thomas bedient die Scheibe, die Kollegen kümmerten sich um das Verholen und Sichern der Models.

Zum Auftakt schob V 200 007 ein putziges orangefarbenes Etwas vor sich her. Halt gar nicht wahr, das orangefarbene Etwas zog die Diva! Es war ein 1969 von LEW Henningsdorf gebautes Akku-Schleppfahrzeug, ein ASF 31.

Das ASF fuhr backstage und die Diva stand mittig mit Hemmschuhen gesichert auf der Bühne. Das markante V und der Schriftzug „Deutsche Bundesbahn“ leuchteten im Licht der Sonne. Jetzt müsst ihr euch noch weitere Scheinwerfer und Pyrotechnik vorstellen! Die Show konnte beginnen, die Kameras waren scharf geschaltet …

Doch halt, auf einmal moderierte Steffen den Auftritt der Diva, und zwar laut und für alle unüberhörbar: „Hier schleppt die Reichsbahn die Bundesbahn ab!“ Den Klassenfeind gedemütigt am Haken sehen, wie geil ist das denn? Steffen war spürbar begeistert – ab jetzt waren alle begeistert …

Nun wurde fotografiert. Das Model erst im Porträt, dann tanzend im Rund. Eine Umdrehung der Bühne und nochmal eine. Einmal für die A- und einmal für die Vergabe der B-Noten. Dann besteht wieder die Möglichkeit für ein weiteres Porträt.

Bis die Reichsbahn kam und die Schöne in die Rotunde zurückdrückte.

Was für ein Auftritt der früheren Lübeckerin. Mit ihr reisten wir nach der Wende viele Male durch die damals neuen Länder. Waren auf längst stillgelegten Strecken und nicht mehr zu findenden Bahnhöfen unterwegs. Unglaublich viel Neues erfuhren wir mit ihr, der V 200. An der Lok hängen viele Erinnerungen an die Zeit nach der Wiedervereinigung.

Nun tat sich wieder etwas. Dampflok 41 271 war bereit für ihre Performance. Fast lautlos ließ sie sich auf die Bühne führen. Die Bewegungen ihres Triebwerks voller Eleganz. Dann nahm sie ihren Platz ein, lockend, professionell, wie für den Altmeister der Eisenbahnfotografie, Carl Bellingrodt, in Pose gesetzt.

Die Reichsbahn verschwand hinter dem Vorhang und das Shooting begann.

Wieder waren die Verschlüsse der Kameras zu hören. Als Thomas die Schöne in Schwarz zur Pirouette aufforderte, entlud sich die Anspannung der Kameraleute. Die Auslöser wurden immer wieder bis zum Anschlag durchgedrückt, es wurde nachgeführt und gezoomt. Ein akustisches Gewitter wie bei den Filmfestspielen in Cannes! Könnt ihr mir glauben, das war so!

Dann kam die Reichsbahn wieder aus dem Hintergrund und schob die 41er vom Set.

Nun die „Lollo“, wieder dank der Reichsbahn. Da stand sie jetzt, ihre Rundungen dem Himmel entgegengestreckt. Ein Schelm, wer Unsittliches dabei denkt. Und doch, genau wegen der Linien gaben einst Eisenbahnfans dieser Lok ihren liebevoll gemeinten Kosenamen. Sie assoziierten ihre Wahrnehmung der Lok mit der Figur der Filmikone Luigia „Gina“ Lollobrigida. In ihrem roten Kleid verdrehte sie einst die Köpfe der Männer in den 50er- und 60er-Jahren.

Ob Gina von der nach ihr benannten Lok wusste? Was mag sie wohl dazu gesagt haben? Ich denke, sie hätte ein solches Kompliment mit einem Lächeln belohnt. Würde sie noch leben, dann hätte ich ihr unseren Button zugeschickt …

Übrigens ein passender Moment, um Thomas und Herrn Albert Merseburger für die Fotomontage, für unseren Button und für die Freigabe zu danken.

Kommen wir zum Finale. Thomas bestimmte die Szenenfolge. Die „Lollo“ wieder im Rampenlicht! Eine Damendrehung und noch eine Damendrehung! Wieder ein Trommelfeuer der Kameraverschlüsse. Dank an den Regisseur! Dank an die mitwirkenden Kollegen! Großes Kino heute!

Nun durfte ich die Teilnehmer ohne Kamera aus ihrer verordneten Starre erlösen. Thomas nahm sie dann auch gleich zur Fortsetzung seiner Führung an die Hand. Die Bühne wurde geräumt, die Köf II in den Schuppen rangiert und die Reichsbahn setzte sich in der Remise ebenfalls zur Ruhe.
Aber irgendwas dieselte da noch! Es bahnte sich eine Zugabe an! Die V20 wollte auch und fuhr auf die Bühne und ließ sich bei aufziehender Bewölkung ebenfalls zum Tanz bitten. Zwei Runden für die Fotografen, so wie die Großen das machten. Und das war gut!

Die vielen anderen Exponate mögen mir verzeihen. Ich kann sie hier nicht alle aufzählen.

Dann trafen wir uns zum Abschluss im „Kultursaal“ am Lokschuppen zum gemütlichen Beisammensein wieder. Die fleißigen Neumünsteranerinnen servierten Kaffee und Tee und Butterkuchen.

Thomas dankte im Namen aller Anwesenden für unseren Besuch. Heinz-Jürgen, Horst und ich danken für die Mühen aller Kulturschaffenden. Thomas erhielt stellvertretend für alle einen Sonderstehbolzen von uns, dazu ein wenig Werbung und unseren Button zur Jahreshauptversammlung 2024 in Husum.

Unsere Quästorin Inge übernahm die Kosten und verabschiedete sich dann nicht, ohne eine kleine Anerkennung zu überreichen.

 

Thomas, wir kommen wieder vorbei. Vermutlich kommen nicht alle, aber Horst, Heinz-Jürgen, Inge und ich ganz bestimmt. Bis dahin weiterhin viel Erfolg und alleweil gut Dampf, liebe Leute!

 

Unser Busfahrer fand auch ein wenig Gefallen daran, was er erleben durfte. Zum Dank fuhr er mit uns über eine andere Route nach Husum zurück. Diesmal durch den Kanaltunnel bei Rendsburg.

 

Am Abend luden unsere Gastgeber zur traditionellen Welcome-Party ins Husumer Brauhaus ein. Mehr dazu am Ende des Berichts unter der Rubrik „Und was gab es zu Essen in Husum?“

Das Bahnbetriebswerk Neumünster

Etwas künstlerische Freiheit sei erlaubt. So könnte es hier in Neumünster um 1968 ausgesehen haben. Noch nicht alle Lokomotiven waren mit EDV-gerechten Baureihenbezeichnungen beschildert …

Wir erinnern uns – Farbfilme waren zu jener Zeit richtig teuer!

Club DR Ehrenlokführer zu Gast im KulturLokschuppen Neumünster.

56 Jahre später besuchten die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung 2024 in Husum das frühere Bahnbetriebswerk, heute KulturLokschuppen.

Dass sich die Bilder von damals und von heute ziemlich ähnlich sind ist wirklich reiner Zufall …

Der zweite Tag – die Abenteuerreise nach Helgoland
Da hieß es erst einmal: Früh aufstehen! Frühstück gibt es erst an Bord! So trafen wir uns noch vor Sonnenaufgang um 7:15 Uhr vor unserem Hotel. Und es waren alle pünktlich – so wie die Schweizer Bahn es pflegt, also ganz nach dem Ursprung der ELF. Der Sonnenaufgang war für diesen Tag auf 7:47 Uhr prognostiziert. Pünktlich kam der Bus und wir starteten in Richtung Sonnenaufgang.

Wir fuhren nun durch die ländliche Gegend von Husum in Nordfriesland in Richtung Büsum in Dithmarschen. Dort kann man bekanntermaßen weit gucken, wie die Dithmarschener sagen. Doris Opitz-Wehmeyer schaute also – wie von den Dithmarschenern empfohlen – in die Ferne und bewunderte die vielen Windräder.

In Büsum erwartete uns unser Fährschiff MS „Funny Girl“. Aus Zeitungsberichten wussten wir, dass es Tage zuvor ein Problem in der Bordelektrik gab, was zum Ausfall der Maschine geführt haben soll. Wir lasen auch, dass das Schiff mit Schlepperhilfe erst spät aber sicher den Hafen von Büsum erreicht haben soll. Als Maschinenbauingenieur macht so etwas dem Autor keine Angst, zumal die erfahrene Crew weiß, was in solch einem Fall zu tun ist. Aber für jemanden aus anderen Fachgebieten kann das schon ein mulmiges Gefühl bereiten.

Ein wenig fragend blickten wir zum Schiff – Was werden wir heute erleben? Die Wettervorhersage war für den Nachmittag auch nicht so schön … Es blies der für die Jahreszeit leider übliche ordentliche Wind, der weiter draußen auf dem offenen Meer die Wellen kräuseln lies und Wellen aufbaute. Da sollen wir jetzt einsteigen? Werden wir nach Papiertüten fragen müssen?

Tatsächlich ist die Funny Girl aber ein traditionelles Seebäderschiff, Stapellauf 1972. Charakteristisch für die Schiffe dieser Bauserie ist ein entlang einer geschwungenen Linie über die gesamte Rumpflänge verlaufender Knick. Neben dem ästhetischen Zugewinn wird hierdurch ein effektiver Schutz vor Spritzwasser auf den Außendecks erzielt. 2008 wurde das Schiff auf die heute gültigen Sicherheitsstandards umgebaut. – also alles gut! Das Schiff ist also technisch in einem Top-Zustand!

An Bord war es dann sehr gemütlich. Das OK Husum hatte einen halben Salon für uns reserviert und es gab „Smutjes Tipp“. Das ist nicht etwa als „Gruß aus der Küche“ übersetzt eine Kleinstportion in einem gehobenen Restaurant sondern ein deftiges Frühstück. Im Hintergrund des linken Bildes serviert Heike Reimers gerade den Kaffee.

Nach kurzer Fahrt bremste plötzlich das Schiff und fuhr nur noch mit halber Fahrt – doch wieder ein Problem? Ein Maschinenschaden? Nein – der Kapitän beruhigte uns mit der Durchsage, dass wir gerade eine nur schmale Fahrrinne durchfahren, die ihren Verlauf ständig ändert. Danach verlief die Fahrt bei gemütlichen Gesprächen ohne besondere Vorkommnisse. Die Frage nach den Papiertüten stellte sich für uns nicht. Planmäßig kam Helgoland in Sicht und Heiner Bruer, unsere Vorhut am Ausguck auf dem Vordeck konnte ausrufen: „Land in Sicht“.

Auf Helgoland angekommen schwärmte unsere Gruppe aus. Einige wollten die Insel mit der Elektro-Inselbahn, die bekanntermaßen ohne Schienen auskommt, erkunden. Die Bahn war aber bereits unterwegs, als der Autor vorbeikam und so konnte er kein Foto aufnehmen. Entsprechend der Unterteilung der Insel Helgoland in Unter- und in Oberland gab es zwei Fahrtrouten zur Auswahl, die dann individuell genutzt wurden. Einige unserer Gruppe bevorzugten den Bummel zu Fuß durch die Stadt und gelangten mit dem bequemen Aufzug auch ins Oberland. Überall traf man unsere ELF-Mitglieder mit und ohne Anhang. Einige erreichten zu Fuß sogar den Blick auf die Lange Anna, das Wahrzeichen der Insel, den berühmten Brandungspfeiler aus dem roten Buntsandstein am nordwestlichen Ende der Insel.

Auf Helgoland blies der Wind ordentlich, wir hatten Windböen bis Windstärke 8. Die Teilnehmer der Überfahrt zur Düneninsel verzichteten daher auf ihren Ausflug. Die Dünenfähre „Witte Kliff“ fuhr dennoch für einige Unerschrockene und für die Passagiere des Flughafens auf der Düneninsel. Für die Fluggäste dürfte der anschließende Flug aber noch herausfordernder als die Bootsüberfahrt geworden sein.

Für Helgolanderfahrene standen natürlich Kniepers auf dem Pflichtprogramm. Dies sind die gekochten Scheren von Taschenkrebsen, die sich über die Jahre vom Armeleuteessen zur Helgoländer Spezialität entwickelt haben. Sie werden in der Küche mit dem Hammer vorgeknackt und dann mit verschiedenen Dips serviert.

Nach einem Abschieds-Drink einiger unserer Gruppe in der Bunten Kuh, einer Traditions-Kneipe und Restaurant ging es dann wieder zum Schiff zurück (habe ich meine Rückfahrkarte noch? Der Sturm darf sie mir jetzt nicht aus den Fingern reißen!). Die Rückfahrt war dann auch etwas unruhiger als die Hinfahrt aber dennoch ohne Probleme zu absolvieren. Details wie plötzlich halbe Fahrt konnten uns nicht mehr schrecken. Unser OK Husum hatte auch hier den einen halben Salon reserviert und es wurde Kaffee und Kuchen serviert.

Sail Away – Büsum

Helgoland

Spaziergang am Hafen

Theodor Storm Haus

Mit dem Zug über die nördliche Marschbahn von Husum nach Westerland

Nach einem Bericht von Horst Reimers, Uschi und Heinz-Jürgen Fasse

Am letzten Tag konnten wir endlich etwas länger schlafen. Die Jahreshauptversammlung des frühen Aufstehens war vorüber!

Nach dem Frühstück trafen wir uns an der Rezeption des Hotels. Zu Fuß gingen wir zum rund 500 m entfernten Husumer Bahnhof.
Allen Unkenrufen zum Trotz fuhr der Regionalexpress auf die Sekunde genau in Richtung Sylt ab.

Es folgte eine entspannte Fahrt, bei der wir nur vor der eingleisigen Strecke über den Hindenburgdamm einem Intercityzug Vorfahrt gewähren mussten. Das Wasser der Nordsee reichte bis an den Damm, also war Flut.

In Westerland erwarteten uns strahlende Sonne und der Bus der Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG). Unser Busfahrer heute wieder Marcel Biemel, der uns schon im Rahmen der früheren Fahrt mit der 01 1104 nach Sylt über die Insel fuhr.

Sofort ging die Fahrt los. Im Kreisverkehr mit dem Westerländer Roland in der Mitte fuhren wir zweimal herum. Marcel meinte, damit sei der erste Veranstaltungspunkt „Rundfahrt“ schon erledigt.

Weiter ging es mit kurzweiligen, interessanten Erklärungen zum nördlichsten Parkplatz Deutschlands am Lister Weststrand. Zu Fuß war es hier möglich, eine auf einer hohen Düne gelegene Aussichtsplattform zu erklimmen. Von dieser konnten wir bei herrlichster Sicht zur Linken über die Nordsee blicken. Wellen rollten an den Strand. Gischt war hier und da zu sehen, unruhige See draußen. Ganz weit in der Ferne zeigte sich vor uns sogar das markante Kohlekraftwerk in der dänischen Stadt Esbjerg. Zur Rechten sahen wir zur dänischen Insel Röm hinüber.

Auf dem Ellenbogen befindet sich der nördlichste Punkt Deutschlands. Dieser Landzipfel ist wohl jedem aus der Fernsehserie „Nord, Nord, Mord“ bekannt.

Danach fuhren wir nach List, die nördlichste Gemeinde Deutschlands. Wir hielten am Markt vor der Tonnenhalle, in welcher früher die Seezeichen gelagert wurden. Heute kann man hier herrlich shoppen.

Vor der Halle haben sich alle eine Stärkung gekauft, die meisten ein Fischbrötchen. Und die Sylter Luftwaffe passte auch diesmal auf! Uschi, Insel erfahren, warnte uns alle extra noch vor den bekannt diebischen Möwen, die immer Hunger haben.

Aber schon nach einem Schritt unter der Überdachung des Standes hervor, wurde sie von hinten von einer großen braungefleckten Seemöwe angeflogen und angegriffen. Weg war das gerade gekaufte Fischbrötchen, das Reinhard reaktionsschnell im Bild festhielt.

Auf unserer weiteren Exkursion sahen wir viele mit Reet gedeckte Luxusvillen. Diese Häuser stehen die meiste Zeit des Jahres leer. Die Eigentümer leben auf dem Festland. Die Villen haben nichts mehr mit der Heimeligkeit der originalen alten Friesenhäuser gemein.

Jetzt war Kultur angesagt. Wir fuhren zur Ortschaft Keitum und besichtigten die kleine Kirche St. Severin, erbaut Ende des 12. Jahrhunderts. Besonders auffällig waren die Türgriffe (Wale und Fische) und die reich verzierte Orgel. Bekannt wurde die kleine Kirche, weil dort 2022 der frühere Finanzminister Christian Lindner seine Franca Lehfedt geheiratet hat. In diesem Jahr traute sich hier auch H. P. Baxxter, Frontmann der Musikband Scooter.

Nach einer Stippvisite zum Hörnumer Hafen am südlichsten Punkt von Sylt fuhren wir zurück zum Westerländer Bahnhof.

Das war unsere Rundfahrt über Sylt von Nord bis Süd in drei Stunden!

Nun war noch genügend Freizeit, um sich am kurtaxepflichtigen Strand den Wind um die Nase wehen zu lassen oder in der Fußgängerzone von Westerland das eine oder andere vielleicht überteuerte Mitbringsel zu ergattern.

Am späten Nachmittag trafen wir uns wieder am Bahnhof. Wir waren wie immer pünktlich, nur der Zug hatte fast eine halbe Stunde Verspätung. Also normaler Bahnalltag.

Zurück ging es wieder über den Hindenburgdamm. Allerdings war jetzt viel weniger Wasser zu sehen, es war Ebbe. 

Trotz der Verspätung reichte die Zeit zurück im Hotel in Husum noch, um sich kurz das Näschen zu pudern.

Am Abend gingen wir zu Fuß entlang des Hafens zum Restaurant „La Mer“. Für alle wurde das typisch norddeutsche Gericht Labskaus bestellt. Viele kannten das Gericht nicht einmal dem Namen nach. Aber ein Blick auf die leeren Teller zeigte, dass das Labskaus allen geschmeckt hat.

Nach dem Nachtischeis gab es für jeden einen Friesengeist. Der Friesengeist wird brennend serviert und nach dem Spruch „Wie Irrlicht im Moor flackert’s empor, lösch aus, trink aus, genieße leise auf echte Friesenweise, den Friesen zu Ehr, vom Friesengeist mehr“ wird er getrunken. Aber Vorsicht, die Gläser sind heiß!

Zurück im Hotel trafen sich wieder viele in der Klönstuv zum Absacker.

Danach gingen alle zufrieden das letzte Mal ins Hotelbett.

Wir haben bei allerbestem Oktoberwetter eine abwechslungsreiche Jahreshauptversammlung mit typisch norddeutschen Reiseziele, wie die Hochseeinsel Helgoland und die Insel Sylt, kennengelernt und norddeutsche Küche genossen. 

Und jetzt freuen sich alle auf die Jahreshauptversammlung 2025 in Berlin-Siemensstadt.

Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!!!!

Und was gab es zu essen in Husum?

Am ersten Tag nach der Anreise zog es viele unserer Teilnehmer in das urige Hafenrestaurant „Tante Jenny“. Gegessen wurde nach Karte. Die meisten entschieden sich für frischen Seefisch. Natürlich durfte auch ein süßer Nachtisch nicht fehlen. Wir entschieden uns für einen so groß wie möglichen Eisbecher.

Zur Welcome-Party luden unsere Gastgeber in „Husums Brauhaus“ ein. Zünftig ging es hier am Abend zu. Besonderes war vorbestellt – ein Kohlbuffet, wie der Dithmarscher Landmann es gerne mag. Eröffnet wurde die Speisefolge mit einem Glas Sekt. Hier das Menü:

Kohleintopf
***
Weißkohlrouladen mit Kümmelsoße,
Gebratenes Zanderfilet auf gerahmtem Speck-Wirsingkohl,
Gefüllte Grünkohltaschen,
Kohlrabi, Blumenkohl und Brokkoli mit Sauce Hollandaise,
Salzkartoffeln,
Kartoffel-Kohl-Gratin,
Zweierlei Krautsalate,
und
Rosenkohlsalat mit Bulgur und gebratenem Hackfleisch
***
Apfelstrudel mit Vanillesoße

Mehr aber nicht! Wer hier nicht satt wurde…

Auf der Fahrt nach Helgoland hatten wir an Bord der „Funny Girl“ reservierte Plätze im Gastronomiebereich. Vorbestellt waren auf der Hinfahrt ein zweites Frühstück und auf der Rückreise von der Insel nach Büsum ein Kaffeegedeck. „Smutjes Tipp“ hieß diese Zusammenstellung. Die Frau des Präsidenten gab auch einen aus – schönen Hamburger Helbing. Ihr wisst, warum.

Am Abend nach der Jahreshauptversammlung speisten wir dann an Bord des Restaurantschiffes „Nordertor“. Nach dem Sektempfang reichte man die folgenden Speisen:

Tomaten-Brotsalat.
Gurken-Kräuter-Salat,
Joghurt-Kartoffelsalat,
Variationen vom Blattsalat mit zweierlei Dressing
und
Baguette
***
Burgunderbraten in Barolojus;
Seelachs aus dem Ofen auf Limettensauce;
Herbstliches Gemüseauswahl;
Rosmarin-Kartoffeln,
und Sesamreis
***
Rote Grütze mit Bourbon Vanillesoße im Weckglas
oder Topfenmousse mit Fruchtsoße im Weckglas.

Den Abschlussabend verbrachten wir im Restaurant „La Mer“ am Husumer Außenhafen.

Es gab Labskaus, ein norddeutsches Essen, auch „Seemanns letzter Gruss“ genannt. Heute aus Kartoffeln und Corned Beef mit Spiegeleiern zubereitet. Gurke und Rote Beete zum Unterheben, dazu Matjes separat. Eine Variation nach Hamburger Art und Art der Quästorin in Absprache mit dem Chef de Cuisine. Zum Nachtisch servierte man uns Stracciatella-Eis.

Mit einem feurigen Friesengeist endete der Abend und die Jahreshauptversammlung 2024 in Husum.

 

Allen an der Planung, Organisation und Durchführung beteiligten Clubkolleginnen und Clubkollegen ein großes Lob für die Mühen.

 

Nun, ihr erinnert euch sicher an meinen Bericht vom letzten Jahr. Ich deutete damals vorsichtig an, dass mit zunehmendem Alter „Jiepern, Opsitten, Pumpern un Riemeln“ an Bedeutung verlieren sollen, so jedenfalls die Studien der Gelehrten. Gutes Essen oder Golf spielen sollen ja angeblich wichtiger werden … 

Für alle, die nicht dabei waren oder nicht dabei sein konnten – wir haben in Husum richtig gut gegessen, jeden Tag!

Natürlich möchte ich euch mit diesen Schilderungen auf das nächste Mal Appetit machen. Also, runter vom Sofa und auf nach Berlin im kommenden Jahr.