Stand: 27.07.2025

Wisst ihr noch? …
Oder: Möchten Sie nicht mal erfahren? …

… wie es damals war, als besonders viele an der Dampfeisenbahn interessierte Laien und Profis gute Gelegenheiten fanden, zusammen zu kommen und sich wirklich hautnah mit dem Dampflokbetrieb vertraut zu machen? Und vor allem auch eigenhändig zu erfassen wie es ist, Dampfzüge mit Passagieren auf Bahnstrecken zu fahren?

Ja? Dann seid ihr / sind Sie hier richtig!
Eisenbahner im Fahrdienst reden sich kollegial mit „Du“ an – Lassen Sie sich beim Weiterlesen gedanklich mit in diese „Familie“ aufnehmen. Wir verzichten ab jetzt auf das förmliche „Sie“!

Damals, das waren die 1990er Jahre im gerade erst wiedervereinigten Deutschland. Die erwähnten zahlreichen Gelegenheiten waren offizielle Angebote vor allem der Deutschen Reichsbahn, Laien ohne Vorbildung einen sehr gestrafften und dennoch fundierten Ausbildungskurs anzubieten, während dem sie unter Anleitung und Aufsicht des Profi-Lokführers selber „an den Regler“ durften. Die Anbieter prägten auch die Bezeichnung dafür: Ehrenlokführer. Wir kürzen das mit „ELF“ ab, womit gleich auch die Lieblingszahl vieler solcher Laien-Eisenbahner geklärt ist. Liebe Leser, ELF heißen also nicht wegen besonderer Verdienste so, sondern weil ihnen die Ehre zuteil wurde, einmal in die Rolle eines Eisenbahners an einem sehr exponierten, oft auch begehrten Arbeitsplatz schlüpfen zu dürfen, und zwar nicht im Traum oder virtuell, sondern ganz real. Diese Ehre beruht weniger auf „Zuteilung“, sondern darauf, dafür Freizeit (oft den Jahresurlaub) und eine gute Summe Geld herzugeben. Wohl jeder begeisterte ELF hoffte natürlich, mit der Bezahlung für die Gestattung, arbeiten zu dürfen, auch einen Beitrag zum dauerhaften Erhalt der Dampfeisenbahnen geleistet zu haben.

Damals ergaben sich auch fruchtbare Treffen mit vielen und namhaften Profi-Dampflokführern, die als Ausbilder fungierten oder auch in angeregten Gesprächen den Laien-ELF viele Erlebnisse, Geschichten, Insider-Informationen usw. erzählten – aus der noch früheren Blütezeit der Dampftraktion bis hin zur Gegenwart mit Traditionsloks und auch mit anderen Traktionsarten. Auch diese Kontakte führten 1992 zur Gründung des Club DR Ehrenlokführer, in dem auch solche Profis Mitglieder wurden – bei ihnen steht die „Ehre“ im ELF-Titel tatsächlich für Verdienste!

Übrigens, nach der anfänglich völlig berechtigten und verständlichen Euphorie in Bezug auf die Dampftraktion fanden sich bald auch Interessenten für Diesel- und elektrische Traktion, und wir fanden Partner, die entsprechende Angebote Realität werden ließen. Auch dies hat seine ganz besonderen Reize.

Wir laden euch ein, auf den weiterführenden Seiten zu stöbern un dort

– mehr über die damaligen Umstände zu erfahren,
– eine Vorstellung über die Breite der damaligen ELF-Angebote zu erhalten,
– Beschreibungen von ELF-Ausbildungen aus der Sicht von ELF-Absolventen zu lesen,
– Original-Dokumente der DR betreffs der ELF-Ausbildungen zu sehen,
– Dokumente über die Ideenfindung bis zur erfolgreichen Gründung des Club DR Ehrenlokführer zu sichten.

Wenn euch das Thema wie uns fasziniert, dann wird es euch dabei bestimmt auch nicht langweilig!
Allweil gut Dampf!

Mit Gruß,

Frieder Jehring

Über den Club DR Ehrenlokführer

 

Die Schweizer Ehrenlokführer Hans Elmer und Heinrich Billeter gründeten am 14. November 1992 im mecklenburgischen Kühlungsborn in Anwesenheit von sechzig Gleichgesinnten den Club DR Ehrenlokführer, ein Club nach Schweizer Recht mit Sitz am Wohnort des amtierenden Präsidenten.

 

Zur Zielsetzung des Clubs gehören die Pflege und die Förderung der persönlichen Kontakte und der Informationsaustausch unter den Mitgliedern unabhängig von unterschiedlichen Ehrenlokführerausbildungen und der ausbildenden Bahnen. Gleichrangig gilt es, die Beziehungen zu ausbildenden Verkehrunternehmen, Industriebahnen und Museumsbahn-Vereinen zu erhalten und zu vertiefen. Der Club soll auch die Interessen, Anliegen und Wünsche seiner Mitglieder gegenüber den befreundeten Bahnen vertreten und unter weniger werdenden Anbietern Lehrgangsmöglichkeiten, Wiederholerschichten oder Führerstandsmitfahrten, soweit möglich, längerfristig sichern helfen. Wir möchten interessierte Eisenbahnfreunde über die verschiedenen Ausbildungsarten zum Ehrenlokführer beraten und dabei über Anforderungen und Verhaltensregeln für Einsteiger aufklären.

Mit unseren vielfältigen Veranstaltungen und Reisen möchten wir die Mühen und Aufwendungen von Interessengemeinschaften und Vereinen zum Erhalt von historischen Eisenbahnfahrzeugen, Eisenbahntechnik und Bahnstrecken würdigen und unterstützen und deren Bekanntheit fördern helfen.

Gegenwärtig zählen wir mehr als 100 Mitglieder, darunter auch Damen. Unsere Mitglieder sind mehrheitlich Deutsche und Schweizer Staatsbürger, nicht unwesentlich aber auch der Anteil von Mitgliedern aus anderen europäischen Ländern und aus Übersee. Einige unserer Mitglieder engagieren sich darüber hinaus traditionell auch bei anderen Vereinen, wie der Züricher Museumsbahn, der Interessengemeinschaft Harzer Schmalspurbahnen e.V., der Ostertalbahn im Saarland, der Interessengemeinschaft Bahnbetriebswerk Dresden-Altstadt e.V., der Dampfbahn Furka Bergstrecke, oder für Schmalspurbahnen in Rumänien, nur um einige stellvertretend zu nennen.

Für Freunde von Feldbahnen bieten wir Kontakte zu Torfbahnen und Moorbahnen im nördlichen Niedersachsen.

Der Club ist durch die Stammtische Zürich, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Südwest in Deutschland und in der Schweiz regional vertreten, im Ausland ergänzen Thailand und St. Petersburg unsere Präsenz.

Mitglieder, Ansprechpartner bei befreundeten Bahnen, Gönner, Sponsoren und Freunde des Vereins erhalten jährlich drei bis vier Ausgaben des NFS Infoblattes des Clubs DR Ehrenlokführer. Das Infoblatt berichtet möglichst aktuell über die wesentlichen Ereignisse aus dem Clubleben und enthält zahlreiche Hinweise auf anstehende Termine zu regionalen Veranstaltungen und zu den Jahreshauptversammlungen. Unser NFS-Infoblatt ist das offizielle Medium zur Veröffentlichung von Vereinsmitteilungen, Protokollen und Personalien durch den Clubvorstand an die Mitglieder.

 

Bleibt noch die Frage: Was ist eigentlich ein Ehrenlokführer?

Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) schreiben im Jahr 2019 in ihrem Angebot zum Ehrenlokführerkurs dazu folgendes (Auszug):

„Die Ausbildung zum Ehrenlokführer soll Sie befähigen, unter Aufsicht und Anleitung eine Zugfahrt mit einer Dampflok durchführen zu können. Eine Berechtigung zum Führen von Dampflokomotiven oder ein Rechtsanspruch, als Ehrenlokführer auf anderen Bahnen zu fahren, ergibt sich mit dem Erwerb des Titels Ehrenlokführer der HSB nicht.“

Daraus möchten wir die folgende allgemeine Begriffserklärung ableiten:

Einem Ehrenlokführer ist es nach einer Ausbildung und bestandener theoretischer und praktischer Prüfung allenfalls möglich, unter Aufsicht und Anleitung eines professionellen Triebfahrzeugführers, eine Lokomotive oder Triebwagen der ausbildenden Bahngesellschaft oder der ausbildenden Museumsbahn zu führen.

Fahrmöglichkeiten für Eisenbahnfreunde in Deutschland im Jahr 2025

Die zum Download bereitgestellte Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gerne pflegen wir an dieser Stelle auch Ihren Hinweis oder Ihr Angebot ein.